Sunset at Patnem Beach.

Morgen ist es eine Woche her, seit dem ich das Ashram verlassen habe, welches ich für acht Monate mein zu Hause nennen durfte. Es ist schon seltsam aber ich vermisse einiges am Ashram: Die totale Freizeit meine Zeit zu gestalten, mein eigener großzügiger Wohnraum samt Dachterrasse und das authentisch indische Ambiente. Man kann diesen Ort mit dem Ashram einfach kaum vergleichen. Es sind zwei Welten an sich und plötzlich ein Teil einer intimen Gruppe namens Familie zu sein verstärkt diesen Kontrast. Beide haben ihren Charme.

Wie ich bereits geschrieben habe genieße ich es Papa zu sein und mit meiner Erfahrung im Umgang mit Kindern und all dem anderen Wissen dienlich zu sein. Dennoch, bin ich noch immer im Anpassungsprozess und im Ausloten von Grenzen meiner Zeit und Energie. Offiziell sollen es 4-5 Stunden pro Tag sein, in denen ich mit meiner physischen und psychischen Anwesenheit helfen soll, die letzten Tage war ich jedoch beinahe die komplette Zeit Teil des Familienzirkus.

Hindi in South Goa

Heute war ich zum ersten Mal in der läge um 06:30 Uhr aufzustehen und hatte genug Motivation für einen kurzen Morgenspaziergang übrig. Anschließend habe ich den benachbarten Hindu-Tempel besucht – ein bisschen bengalische und yogische Heimat. Nachdem mich der Priester vor Tempel ein Mantra singen gehört hatte, wurde ich in den Tempel eingeladen, wo ich meditierte, weitersang und der täglichen Zeremonie beiwohnte. Es war ein schönes Gefühl und es gab mir Ruhe für den Rest des Tages. Als Geschenk haben ein Junge und ich jeweils eine halbe dekorierte Kokosnuss geschenkt bekommen, die Teil der Opfergaben der indischen Gottheiten waren. Der Tempel war klein, nahe zu leer aber dafür war das Erlebnis umso intensiver. Wie es scheint, ist hier das Christentum stärker vertreten als Hinduismus.

Photo was taken after my swim in the sea.

I like to move it, move it - not

Da der Morgen so ruhig begonnen hat, wurde das nicht mehr Auto, fünf Meter nach Verlassen der Ausfahrt, gelassen hingenommen. Deutscher Ingenieur Geist und ein bisschen MacGyver haben dann die Fehleranalyse gestartet, recherchiert, anschließend die Autobatterie mit einem primitive Multitool ausgebaut und diese zum Aufladen weggebracht. Die geplante Erkundung der Umgebung erfolgte dann mit Anastasia auf dem Scooter. Nach einer kurzen Rundfahrt machten wir eine Pause und aßen eine leckere südindische Masala Dosa, um dann rasch anderen Erledigungen nachzugehen.

Nach einem ruhigen Mittag ging es dann zu Fuß an den Strand wo diese Bilder entstanden sind. Dort habe ich erstmal eine etwas größere Runde Schwimmen können und den Sonnenuntergang genossen. Der Rückweg war richtig indisch mit vier Personen auf einem Scooter. Das Abenteuer endete gut und der Abend wurde mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet.

Langsam bekomme ich einen Überblick über den Ort, das zu Hause und die Bedienungsanleitung der Millennia-Kids . Bald wird sich ein Rhythmus einspielen der hoffentlich klare Grenzen zwischen „Arbeit“ und Freizeit bringt und mir die Chance gibt wieder mehr Energie in andere Projekte zu investieren. Gestern habe ich zum ersten Mal eine gute Nachtgeschichte auf Englisch vorgelesen und es war eine schöne Erfahrung den kleinen Sam in die Traumwelt zu begleiten. Für den Moment bin ich glücklich wie es ist und schaue voller Zuversicht in die Zukunft. Ich fühle mich wohl als Teilzeit Papa und kann es kaum erwarten den Ort, neue Menschen und Abenteuer zu entdecken. Alles zu seiner Zeit.

Bleibt gesund und munter.

Andreas

Namasté

Coconut the cute kitten.

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