Wie du mit dieser effektiven Methode Kreativitätsblockaden los wirst

The Artist's way - Julia Cameron: Morning Pages

Die leere Seite und ich

 Die leere Seite und ich, das ist so ein Melodrama, dass es sogar als Leere-Seite-Porbie ein eigenes Etikett bekommt.  

Die Hausarbeit, der Essay, die neue Komposition, das neue Bild. Der Anfang kann ganz schön anstrengend sein. Wenn wir uns denn endlich dazu entschieden haben und heroisch andere Ablenkungen und konkurrierende Aktivitäten besieg haben, dann bist da du. Du, du leere Seite. Tick, tack, tick tack, die Zeit scheint stehen zu bleiben und langsam wirkt der Das Stiftende oder andere 0-Kalorien-Snacks ziemlich einladend.

Die Zeit vergeht, der Strom verbrennt, die Seite bleibt leer. Der erste Satz soll sie umhauen. Den wir wissen ja, Anfangsparagraph und Endparagraph sind besonders wichtig. Ein gutes erstes Motiv und Thema sind besonders einladend in der Musikkomposition. Beim Zeichnen können wir zwar oft mehre schichten darüber malen aber eine solide Basis ist auch Form gebend.

Kürzlich bin ich der hay house writers community beigetreten, eine Gemeinschaft von Autoren  mit den unterschiedlichsten Erfarhungen. Das Ziel ist es innerhalb eines  Jahres ein Buch zu veröffentlichen. Die Betreuer Kelly Notaras und Reid Tracy haben beide viel Erfahrung mit dieser Thematik und liefern regelmäßig charmante und hilfreich Methoden und Aufgaben um das Ziel, ein veröffentlicher Buchautor innerhalb eines Jahres zu werden beziehungsweise das Buch zu diesem Zeitpunkt erfolgreich geschrieben zu haben.

Heute soll e aber nicht um die vielen nützlichen Tipps aus der writers community gehen, die ich auch hier ab und an teilen möchte, sondern um das hervorragende Buch von Julia Cameron: The Artist’s way. Dieses Buch wurde erstmals in den 90ern veröffentlicht und hat Millionen von Menschen zurück zu ihrer kreativen Ausdrucksfähigkeit gebracht.

Poetry often enters through the window of irrelevance.

(M.C. Richards)

Wie du die leere Seite überkommen kannst

Julia Cameron beschreibt hierzu eine Aufgabe: die Morning Pages.

Die Morning Pages sind drei geschrieben Seiten, die du jeden Tag per Hand auf das Papier bringst (hier wurde kein Format genannt, ich empfehle drei A4 Seiten oder vier A5 Seiten). Hierbei ist es wichtig, dass du mit dem guten alten Stift und Papier Freundschaft schließt. 

Beim Verfassen dieser Seiten geht es nur um dich und deine Kreativität. Cameron gibt hier klare Regeln vor:

1. Du schreibst einfach los, egal über was. Der Inhalt ist zweitrangig. Es geht primär um die mechanische Aktivität und das Loslassen, das Loswerden.

2. Du lässt den generierten Text, das Bild, die Musik einfach so stehen. Wir schalten den inneren Kritiker stumm und fokussieren uns auf munteres Generieren.

3. Egal in welcher Laune du bist, du schreibst jeden Tag (am besten jeden Morgen). Wenn die Seiten wie die  eines Analphabeten klingen, zusammenhanglos sind und keinen Sinn machen ist das vollkommen in Ordnung.

Ich habe diese Technik jetzt für vier Tage erfolgreich durchgeführt und es zeigen sich jetzt schon Erfolge. Zum einen bringt die Regelmäßigkeit mich zu mehr Schreibarbeit. Mit Malen, Zeichnen habe ich das unbewusst bereits einige Monate früher begonnen, denn ich wollte einfach Spaß an meiner Kreativität entwickeln und hatte dabei auch wirklich schöne Momente. Diese Methode ist mehr als bloßer Aktionismus, denn sie bringt die kreative Masse in Schwung und im Verlauf des Tages oder gar während der drei Seiten, entstehen kleine Kunstwerke. 

Der innere Kritiker, der ganz oft ganz laut in uns werden darf, wird hierbei ganz leise. Perfektionismus, einer der Hautblockaden, bekommt hierbei keine Chance. Unzensiert lassen wir alles, was durch die Muse-Kopf-Hand-Stifteinheit ihren Weg auf das Papier findet, einfach zu. Der Weg ist nun geebnet für weitere kreative Ergüsse, die im Verlauf des Tages auftauchen können.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode  ist, dass  Motivation keine Voraussetzung sein soll, denn es geht einfach um das  spontane Ausdrücken, was in dir ist. Die regelmäßige Aktion führt letzten Endes zur Motivation.

Das wars auch schon für heute. Viel Freude mit der Übung und bis Montag! 

Es gibt viele Wege nach Rom, wie überkommst du deine Blockaden und schaffst es regelmäßig 

Kreative Grüße

Andreas

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