Wie sehen deine Übergänge aus? Kannst du bei dir klare Abschnitte erkennen? (Bild: Transitions: Wachsölstifte und Wasserfarbe, Andreas Jachmann, 2020)

Kommst du noch oder gehst du schon?

Täglich gegen uns tausende Gedanken durch den Kopf, wir sind Millionen von Sinneseindrücken ausgesetzt und eine Aktion jagt die andere. Kurz: In unserem modernen Leben ist ganz schön was los. Generell ist das ja nicht schlechtes. Ein Dauerbrenner bleibt das Theme der Balance in großen Themenbereichen wie Arbeit und Privatleben. Die winzig kleinen Heinzelmännchen leisten auch ihren Beitrag in unserem Kopf, wenn diese aufbauende oder destruktive Gedanken herbeizaubern.
Abgesehen von der Balance gibt es der noch einen anderen Bereich, um den es in diesem Beitrag gehen wird: die Übergänge.

So oder so ähnlich kennst du es vielleicht auch:

Du wachst auf und erinnerst dich vielleicht noch an den Traum der vergangenen Nacht. Dieser Traum klingt noch für eine gewisse Zeit nach und so nimmst du ihn mit in deinen Wachzustand. Je nachdem wie dieser Traum erlebt wurde, hallen ein breites Grinsen, Wohlgefühl oder eher verstörende Gefühlseindrücke in dir nach. Deine allgemeine Nachtruhe fällt hier auch in die Bilanz. Du machst dich irgendwann auf den Weg zur Arbeit und je nach Verkehr und Laune entstehen weitere „Emotions-Päckchen“ die du gerne und mit Leichtigkeit trägst oder lieber wieder ablegen möchtest.

Szenario 1: Du kommst am Arbeitsplatz gut gelaunt an und erfreust dich an dir und deinen Mitmenschen, versprühst gute Laune und diese wird dann von deiner Umgebung an dich zurückgespiegelt. Den Hundehaufen, in den du getreten bist und der unfreundliche Rempler auf dem Gang lassen dich kalt und du streifst beides (aneinander?) ab.
Dein Päckchen Freude schwappt noch immer von einem Moment auf den anderen über. Auf berufliche Anfragen reagierst du ausgeglichen, freundlich und gelassen. Die Bilanz ist positiv. Klingt gut bis jetzt, oder?

Szenario 2: Wenig Schlaf, dann wieder ein Traum des EX-Partners, zu wenig Zeit für die morgendlichen Rituale und Stau auf der A5: Du kommst bereits unausgeglichen am Arbeitsplatz an und die „dringliche“ Anfrage deines Chefs, ob du heute noch dieses oder jenes machen kannst, machen das Stimmungstief komplett. Klingt übel bisher, oder?

Wir leben in einer Welt in der gerne mit Kontrasten, Schwarz und Weiß und anderen dualistischen und binären Denkweisen Prinzipien, wie du oder ich, richtig oder falsch, 1 oder 0, jongliert werden.
Selten ist ein Mensch, ein Tag oder ein Moment entweder das eine oder das andere. Wenn wir jetzt an die Welt der Quantenphysik und Quantenphilosophie denken und Schrödinger Schmusekatze, dann erinnern wir uns das die Betrachtung der Dinge, die Dinge im Kern beeinflussen. „Wenn du die Art zu Schauen änderst, ändern sich die Dinge“ (If you change the way you look at things, the things you look at change) – so Dr. Wayne Dyer einst über die Wirksamkeit unserer Perspektive auf unsere Umstände und deren Auswirkungen.

Hier soll es aber nicht um Quantenphilosophie gehen, so sehr ich die Thematik liebe, sondern um Auswege aus der „Misere“. Der Alltag ist voller Momente, Aktionen und Verbindungsstücke. Diese Verbindungsstücke nenne ich hier Übergänge. Geschmeidige Übergänge sind nicht nur in der Musik, beim Malen, Sprechen oder beim Überqueren der Straße erwünscht, sondern auch im Alltag.

Das Szenario 2 hätte ganz anders laufen können, wenn die Abschnitte zwischen den Abschnitten anders gelebt worden wären. Beispielsweise könnte man den Traum kurz zur Kenntnis nehmen und in dann entmachten um so die Folgesituation frei(er) zu erleben. Wen wir nicht aufpassen, dann nehmen wir stets die Altlast von einem Erlebnis zum nächsten mit. Die üblichen Verdächtigen: Gestresste Mitmenschen, die die gute Laune mit nach Hause bringen, der Misserfolg aus Situation A1 zeigt sich in verminderter Motivation für Situation A2, der rücksichtslose mit dem Mittelfinger grüßende Autofahrende hinterlässt eine Spur von Ärgernis der den ganzen Vormittag bedeckt.
Wenn jede Situation eine eigene Farbe und jeweils ein Pinselstrich wäre, dann würde das Bild nach einer ganz schönen Schmiererei aussehen. Das ist das eine kaum mehr vom anderen trennbar und unwillkürliches Chaos zeigt seine Spuren.

Muss das so sein? Sind wir den einem Vermengen von Situationen ausgeliefert?

In der letzten Zeit habe ich vielerlei interessante Bücher studiert und eine Einsicht, einen Ausweg, möchte ich heute teilen. Im Buch „high performance habits“ von Brendon Burchard, wurde das Meistern der Übergänge beschrieben und wie wichtig dies sei. Die Auswirkungen von schlecht gestalteten Übergängen sind uns nun exemplarisch bekannt, wir alle kenne Varianten der gleichen.

Auswege:

Oftmals täglich wechseln wir den Raum, in dem wir uns befinden. Diese Räume können reelle Wohnräume, Bereiche, Fahrzeuge, virtuelle oder imaginäre Räume sein bis hin zu Gedankenfragmenten sein. Die Feinkörnigkeit kennt hierbei keine Grenzen. Der Einfachheit schauen wir uns eine paar größere Raumwechsel an.

Der Raumwechsel in Szenario 2 könnte so beschrieben aussehen:

Traum, Morgen, Autofahrt, Büro.

Nach jedem Abschnitt gäbe es die Möglichkeit sich neu zu justieren. Hierzu lassen wir bewusst das Alte los und begrüßen mit Offenheit den nächsten Raum, das Neue.

Gesprochen könnte das so aussehen:

Diese Übung ist angelehnt an die Methode „Release Tension, Set Intension“ aus dem Buch high performance habits.

Ich halte inne und atme für etwa eine Minute und sage mir innerlich jedesmal „loslassen“ wenn ich ausatme. Versuch durch die Nase ein und auszuatmen.
Anschließend sage ich mir: „Ich lasse diese Situation los, ich werde Gutes in diesem Raum finden. Ich betrete diesen Raum als glücklicher Mensch, bereit mit meinen Talenten zu dienen“. Mit dem positiven Wert des Dienens und was sich wirklich dahinter verbirgt, beschäftige ich mich in einem anderen Artikel, an dieser Stelle darf es einfach als netten Anhang wahrgenommen werden. (Wenn es dich mehr anspricht sage am Schluss: „…bereit mit meinen Talenten Freude zu verbreiten.“ )

Das kann nun zwischen jeder Aktion aktiv praktiziert und gesprochen oder laut gedacht werden. Es bietet sich an, dieses neue Muster zunächst zu trainieren und zwar jedes mal wenn du ein Raum verlässt und du einen neuen Raum betrittst.

Ich habe das selbst ausprobiert und tolle Erfahrungen gemacht. Die Kombination aus Mit diesem Mechanismus halte wir jedesmal kurz inne, was einem Verwurzeln im Jetzt entspricht, und richten uns für das gute neu aus.

Allgemeine Wohlfühlformel:

„Ich lasse diese Situation los, ich werde Gutes in diesem Raum finden, ich betrete diesen Raum als glücklicher Mensch, bereit mit meinen Talenten zu dienen“.

Probiere das gleich aus. Wie geht es di dabei. Der Kommentarbereich sprich hiermit eine persönliche Einladung für dein Gedanken aus und heißt dich willkommen.

Alles Gute und viel Freude hiermit.
Andreas

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